Coaching:Kalibrierungsgespräch: Unterschied zwischen den Versionen

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|Zielgruppe=Lehrkraft, LiV/LiP
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}}Unter Kalibrierung versteht man in der Messtechnik eine Prozess zur Feststellung und Dokumentation der Abweichung eines Messgerätes gegenüber einem anderen Gerät, die als Normal bezeichnet werden.


Auf den schulischen Kontext übertragen, nehmen Führungsperson und Personal einen Vorgang oder eine Situation unterschiedlich wahr- Das Kalibrierungsgespräch bietet sich immer dort an, wo im engeren Sinne keine dienstrechtlichen Pflichten verletzt werden, aber es unterschiedliche Wahrnehmungen/Erwartungshaltungen eines Vorgangs, einer Arbeitsausführung oder einer Gesprächssituation gibt.


Das Kalibrierungsgespräch bietet sich immer dort an, wo im engeren Sinne keine dienstrechtlichen Pflichten verletzt werden, aber es unterschiedliche Wahrnehmungen/Erwartungshaltungen eines Vorgangs, einer Arbeitsausführung oder einer Gesprächssituation gibt.
Das Kalibrierungsgespräch ist vom [[Coaching:Kritikgespräch|Kritikgespräch]] und vom [[Coaching:Klärungsgespräch|Klärungsgespräch]] zu unterscheiden.
==Ziel==
Ziel des Klärungsgesprächs ist es, eine Rückmeldung zu den Auffälligkeiten zu geben, die Erwartungen an das zukünftige Verhalten zu benennen und konkrete Schritte zu vereinbaren sowie Beratungs- und Unterstützungsangebote aufzuzeigen. Ein Ergebnis kann auch sein, konkretere Hinweise darauf zu bekommen, dass die betroffene Person Schwierigkeiten im Umgang z.B. mit Suchtmitteln hat.
==Beteiligte==
Betroffene Person, die unmittelbare Vorgesetzte oder der unmittelbar Vorgesetzte, Personalrat und mit Einverständnis der oder des Betroffenen die Gleichstellungsbeauftragte und bei Schwerbehinderten, die für die Schule zuständige Vertrauensperson für Schwerbehinderte.
==Ablauf==
Bei wiederholter Vernachlässigung arbeitsvertraglicher oder dienstrechtlicher Pflichten in Verbindung mit persönlichen, gesundheitlichen oder sozialen Problemen einer Landesbediensteten oder eines Landesbediensteten führen Sie als unmittelbare Vorgesetzte oder unmittelbarer Vorgesetzter mit der betroffenen Person ein Gespräch.
==Inhalt des Gesprächs==


*Benennen Sie die konkreten Fakten (Zeit, Ort, Vorfall).
Es wird unterschieden zwischen Kalibrierungsgesprächen mit Lehrkräften in der Vorbereitung oder in der Probezeit auf der einen Seite und Lehrkräften und Mitarbeitern auf der anderen Seite.
*Drücken Sie Ihre Besorgnis aus, dass die betroffene Person Probleme haben könnte, die sich auf das Arbeits- und Leistungsverhalten auswirken und/oder Störungen am Arbeitsplatz verursachen.
 
*Zeigen Sie Ihre Erwartungen an das weitere Arbeitsverhalten auf bzw. beschreiben Sie klar, welche Verhaltensänderung und welches zukünftige Verhalten Sie von der betroffenen Person erwarten.
Ziel: Zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Führungskräften differieren die Erwartungen zu einem bestimmten Ereignis oder Verhalten. Dieses Gespräch soll der Kalibrierung der Interessen dienen.
*Weisen Sie auf die internen Beratungs- und Hilfeangebote des AuG-Bereiches hin (z.B. CARE).
 
*Vereinbaren Sie konkret die weiteren Schritte und halten Sie dies schriftlich fest.
== Orientierungsphase: ==
*Vereinbaren Sie einen nächsten Gesprächstermin in ca. 4 – max. 8 Wochen, um der betroffenen Person über die weitere Entwicklung des Verhaltens Rückmeldung zu geben.
Anlass für das Gespräch nennen; Struktur des Gesprächs erläutern.
*Fertigen Sie eine Gesprächsnotiz an, die Sie der betroffenen Person aushändigen.
 
== Klärungsphase ==
Situation erläutern, Gründe erläutern, warum das in der Situation gezeigte Verhalten noch nicht akzeptabel ist
 
Mögliche Fragen können sein:
 
Gegenstand der Kalibrierung
 
• Wie nehmen Sie die Situation/das Verhalten wahr?
 
• Wer ist von dieser Situation/diesem Verhalten auch betroffen?
 
• Welche Herausforderung entsteht durch die Situation/das Verhalten?
 
• Wie gestalten sich die angesprochenen Herausforderungen?
 
• Wer ist genau von dieser Herausforderung betroffen?
 
Einschätzung der Situation auf einer Skala von 1 – 10, (1 = keine Herausforderung bis 10 = sehr herausfordernd)
 
• Wie nehmen Sie selbst diese Herausforderung auf dieser Skala war?
 
• Wie nimmt xy (Lehrkraft, Gesprächsführer, Gruppe) diese Herausforderung auf dieser Skala war?
 
 
Versuch einer gemeinsamen Definition des Zielekanons
 
Gegebenenfalls endet das Kalibrierungsgespräch hier mit der Feststellung, dass der Tatbestand geklärt ist und die Führungsperson keinen Anlass mehr für weitere Anpassungsschritte sieht (-> Schluss)
 
== Veränderungsphase ==
Äußerung des Änderungsverlangens (unter Berücksichtigung der Stellungnahme der Lehrkraft). Fakultativ (wenn von der Lehrkraft gewünscht): Vorschläge für Änderungswege und -möglichkeiten und Unterstützungsangebote.
 
Mögliche Fragen: mit dem Ziel der postiven Wendung:
 
• In welchem Zusammenhang könnte sich diese Herausforderung als nützlich erweisen?
 
• Wenn die angesprochene Herausforderung über Nacht verschwunden wäre, woran würden sie es bemerken?
 
• Was würde ihnen dabei zunächst durch den Kopf gehen?
 
• Wer in ihrer Umgebung würde es als Erstes bemerken?
 
• Woran erkennen Sie, dass es diese Herausforderung nicht mehr gibt?
 
== Abschlussphase: ==
Vergewisserung, dass der Lehrkraft klar ist, was die Führungsperson von ihr erwartet.
 
Mitteilung von Konsequenzen, wenn sich das angesprochene Verhalten nicht ändert.
 
 
'''Welche nächsten Schritte können vereinbart werden?'''
<br />
 
==Material==
Kalibrierungsgespräch mit Lehrkräften und Kalibrierungsgespräch mit Lehrkräften in der Probezeit oder im Vorbereitungsdienst.
 
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* [[Medium:Coaching:Kalibrierungsgespräch Gesprächskarte.pdf|Coaching:Kalibrierungsgespräch_Gesprächskarte.pdf]] -- [[Benutzer:Kohne]], 20. Januar 2022, 16:18
* [[Medium:Coaching:Kalibrierungsgespräch LiV Gesprächskarte.pdf|Coaching:Kalibrierungsgespräch_LiV_Gesprächskarte.pdf]] -- [[Benutzer:Kohne]], 20. Januar 2022, 16:18
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Aktuelle Version vom 22. Februar 2023, 11:23 Uhr


Coaching:Kalibrierungsgespräch
Art Anlass
Rolle Entscheider, Unterstützer
Zielgruppe Lehrkraft, LiV/LiP
Dauer 30
Stichwort Abstimmung, Dienstpflichten

Unter Kalibrierung versteht man in der Messtechnik eine Prozess zur Feststellung und Dokumentation der Abweichung eines Messgerätes gegenüber einem anderen Gerät, die als Normal bezeichnet werden.

Auf den schulischen Kontext übertragen, nehmen Führungsperson und Personal einen Vorgang oder eine Situation unterschiedlich wahr- Das Kalibrierungsgespräch bietet sich immer dort an, wo im engeren Sinne keine dienstrechtlichen Pflichten verletzt werden, aber es unterschiedliche Wahrnehmungen/Erwartungshaltungen eines Vorgangs, einer Arbeitsausführung oder einer Gesprächssituation gibt.

Das Kalibrierungsgespräch ist vom Kritikgespräch und vom Klärungsgespräch zu unterscheiden.

Es wird unterschieden zwischen Kalibrierungsgesprächen mit Lehrkräften in der Vorbereitung oder in der Probezeit auf der einen Seite und Lehrkräften und Mitarbeitern auf der anderen Seite.

Ziel: Zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Führungskräften differieren die Erwartungen zu einem bestimmten Ereignis oder Verhalten. Dieses Gespräch soll der Kalibrierung der Interessen dienen.

Orientierungsphase:

Anlass für das Gespräch nennen; Struktur des Gesprächs erläutern.

Klärungsphase

Situation erläutern, Gründe erläutern, warum das in der Situation gezeigte Verhalten noch nicht akzeptabel ist

Mögliche Fragen können sein:

Gegenstand der Kalibrierung

• Wie nehmen Sie die Situation/das Verhalten wahr?

• Wer ist von dieser Situation/diesem Verhalten auch betroffen?

• Welche Herausforderung entsteht durch die Situation/das Verhalten?

• Wie gestalten sich die angesprochenen Herausforderungen?

• Wer ist genau von dieser Herausforderung betroffen?

Einschätzung der Situation auf einer Skala von 1 – 10, (1 = keine Herausforderung bis 10 = sehr herausfordernd)

• Wie nehmen Sie selbst diese Herausforderung auf dieser Skala war?

• Wie nimmt xy (Lehrkraft, Gesprächsführer, Gruppe) diese Herausforderung auf dieser Skala war?


Versuch einer gemeinsamen Definition des Zielekanons

Gegebenenfalls endet das Kalibrierungsgespräch hier mit der Feststellung, dass der Tatbestand geklärt ist und die Führungsperson keinen Anlass mehr für weitere Anpassungsschritte sieht (-> Schluss)

Veränderungsphase

Äußerung des Änderungsverlangens (unter Berücksichtigung der Stellungnahme der Lehrkraft). Fakultativ (wenn von der Lehrkraft gewünscht): Vorschläge für Änderungswege und -möglichkeiten und Unterstützungsangebote.

Mögliche Fragen: mit dem Ziel der postiven Wendung:

• In welchem Zusammenhang könnte sich diese Herausforderung als nützlich erweisen?

• Wenn die angesprochene Herausforderung über Nacht verschwunden wäre, woran würden sie es bemerken?

• Was würde ihnen dabei zunächst durch den Kopf gehen?

• Wer in ihrer Umgebung würde es als Erstes bemerken?

• Woran erkennen Sie, dass es diese Herausforderung nicht mehr gibt?

Abschlussphase:

Vergewisserung, dass der Lehrkraft klar ist, was die Führungsperson von ihr erwartet.

Mitteilung von Konsequenzen, wenn sich das angesprochene Verhalten nicht ändert.


Welche nächsten Schritte können vereinbart werden?

Material

Kalibrierungsgespräch mit Lehrkräften und Kalibrierungsgespräch mit Lehrkräften in der Probezeit oder im Vorbereitungsdienst.

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